KUF
Das Trio mit Keyboards, Kontrabass und Schlagzeug bringt einen Sound hervor, der zugleich warm, anziehend und aufregend, aber auch völlig außerirdisch ist. Die Rhythmus-Sektion ist gespickt mit Referenzen zu schmutzigem Funk und pumpendem R&B, aber die Grooves gehören eindeutig in die Neuzeit: club-zentriert, atemberaubend interaktiv und an den besten Stellen durch Breaks zerlegt. Was KUF völlig einzigartig macht, ist dass sie ihre Musik um Vocals herum aufbauen, aber weit und breit kein Sänger zu sehen ist. Alle Stimmelemente basieren auf selbst aufgenommenen Samples, die Keyboarder Tom Schneider in Echtzeit wie ein Instrument spielt und virtuos verbiegt, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. Man könnte fast meinen, es wäre das erste Mal, dass das volle Potential eines Samplers auf der Bühne von Hand voll ausgeschöpft wird. Ohne maschinelle Synchronisation rücken Bassist Valentin Link und Drummer Hendrik Havekost die kör-perlosen Stimmen in eine hyperintegrierte Einheit aus rauem Soul, äußerst eingängigen Songs ohne eigentliche Texte und improvisierten Ausbrüchen. All dies kommt in der ungehobelten Ästhetik von MPC-basiertem Cut-Up Techno daher.
FUNKT – sound art radio
Drei Tage, 53 Stunden non-stop Elektronik + Klangkunst aus Köln. Ein Radiowochenende mit Klangkunst, Radiokunst, Elektronischer Musik, Computermusik, Hörspiel, Klangstudien, circuit bending, Noise, DIY-Elektronik, Datensonifikation, Feldaufnahmen, DJ-ing, historischen Ankerpunkten und Nischenmusik. FUNKT wirft einen breiten Blick auf die unterschiedlichen Generationen der Kölner Elektronik + Klangkunst Landschaft. Das Programm und Sendeplätze, auch wie es anschließend mit festen Sendeplätzen und re-broadcastings weitergeht, stay tuned
Drive In
Mit DRIVE In präsentiert das Zentrum für immersive Medienkunst, Musik und Technologie (ZiMMT) in Leipzig seine erste Konzert- und Klanginstallationsreihe und läutet mit ihr 3D Audio als Fokus des Zentrums ein. Zu je fünf Konzertabenden und Ausstellungen, verteilt über das Jahr 2021, werden außergewöhnliche Performances und Klanginstallationen von 16 lokalen und internationalen Künstler:innen präsentiert. Allen Arbeiten gemein ist die intensive künstlerische Auseinandersetzung mit räumlich komponierten Klängen. Die Künstler:innen schaffen durch ihre Arbeiten und deren Inhalte intensive Sound Erfahrungen, die zum Eintauchen in virtuelle akustische Sphären einladen
Living Piano Room
Die Klanginstallation im Atelier Siegele basiert auf einer elektroakustischen Komposition von Makiko Nishikaze, bei der sie Aufnahmen ihres Klavierspiels 6-kanalig umgesetzt hat. Entsprechend wird diese Komposition mit sechs Lautsprechern im physikalischen Raum des Ateliers wiedergegeben. Das dort ebenfalls vorhandene Klavier wird während der Produktionsphase von der Komponistin drei Mal performativ bespielt. Alle Aktionen werden mit mehreren Video-Kameras begleitet. Ebenso werden Mikrofone von unterschiedlichen räumlichen Positionen aus das Geschehen aufzeichnen. Diese Aufnahmen bilden die Basis für den nachfolgenden Prozess medialer Verdichtung. Die audiovisuelle Umsetzung mit Ton- und Videoaufnahmen wird damit zu einem eigenständigen Kunstwerk, in dem die ursprünglichen Abläufe dekomponiert und unter den spezifischen Kriterien der medialen Gestaltung neu zusammengebracht werden.
Easterndaze x Berlin DIY Music Topographies
Die 2021er Edition von Easterndaze x Berlin lotet nichtphysische, symbolische Verbindungsmöglichkeiten zwischen Communities und Künstler:innen aus, jenseits von Konzertlivestreams und Digital Meetups. An Embrace ist ein gemeinsames Projekt des bulgarischen experimentellen Musikkollektivs Amek und des deutschen Labels Vaagner. In vier Duos arbeiten Musiker:innen beider Regionen zusammen an jeweils an einem musikalischen Werk. Die Endergebnisse werden gemeinsam von Amek und Vaagner als Kassettenkompilation in limitierter Auflage mit im Risodruck hergestelltem Begleit-Zine. Community Radios aus Budapest (Radio Lahmacun), Warschau (Kapital), IDA (Tallinn/Helsinki) und Cashmere Radio aus Berlin entwickeln gemeinsam experimentelle radiophonische Werke mit Musiker:innen aus ihren jeweiligen Städten. Ausstrahlung: 19.-23. April 2021 Das Videokunstwerk Forking basiert auf ein Musikstück von Hydrangea (Holly Childs & Gediminas Žygus), entstanden in Kollaboration mit Angela Goh, Elif Özban und Metahaven. Das Video wird als Site Specific Installation im Bärenzwinger präsentiert. Termin: 9.-12. September 2021
Elektrosmog Mannheim 2020/2021
Mit explorativer Gitarrenimprovisation zu John Cages “Child Of Tree” , neoklassischer Lautenmusik und Fieldrecording bieten wir einen spannenden Querschnitt durch den Dschungel der aktuellen freien Musikszene und fragen: Was bewegt KünstlerInnen intergenerational, international und regional, sich aktuell mit experimentellen und zeitgenössischen Themen in der Musik auseinanderzusetzen? Welchen Problemen haben Künstler sich momentan zu stellen? Eines davon ist natürlich Covid-19 und seine Auswirkung auf öffentliche Veranstaltungen, die im Regelfall das Haupteinkommen aktiver MusikerInnen darstellen. Der Elektrosmog wird sich den Herausforderungen dieser neuen Situation stellen und gemeinsam mit dem Zeitraumexit und dem Port25, die beide tragfähige Hygienekonzepte erarbeitet haben, einen Beitrag zum Erhalt von Avantgarde, Experiment und Improvisation im öffentlichen Raum leisten.
tempus perfectum ab.c
Die Konzertreihe tempus perfectum schließt den Kreis zwischen der Avantgarde von gestern und der Clubmusik von heute. Ausgangspunkt der Live-Sets sind Klassiker der Neuen Musik ebenso wie die von regionalen Größen, die sich mit ihren Grooves und Klängen tief in die internationale Musikgeschichte eingeschrieben haben – von Reich oder Ligeti geht es über kollektive Improvisationen hin zur Musik des Can-Drummers Jaki Liebezeit und eigenem Material. Vincent von Schlippenbach alias DJ Illvibe ist dieses Mal der ganz besondere Gast. Das ehemalige Seeed-Mitglied veröffentlichte zuletzt gemeinsam mit Carlos Bica und Daniel Erdmann das Album „I Am the Escaped One“, das avancierten Turntablism mit Jazz und Echtzeitmusik vereinte.
FM ADhoc
Die Idee der freien Improvisation liefert in einer zunehmend durch Vorformulierung und Automatisierung geprägten elektronischen Musikwelt wichtige und zeitgemäße Anstöße zur Frage des Umgang von Musiker*innen mit Instrumenten, sozialer bzw. räumlicher Umgebung und nicht zuletzt auch sich selbst – mit Kontrolle, mit Beschränkung, mit Selbstkonzepten. Unter dem Titel FM ADhoc sollen zwischen Dezember 2019 und Mai 2020 verschiedene Formen, Möglichkeiten und Potentiale von Improvisation im Bereich elektroakustischer Musik und Klangkunst untersucht werden. In 5 Konzertveranstaltungen und 4 Radiobeiträgen werden dazu ausgewählte Musiker*innen mit Hintergründen im Freejazz, Elektroakustischer Musik, Noise und Punk Szene-übergreifende E „FM ADhoc“ ist als thematisch eigenständiger Abschnitt der Experimentalmusikreihe „Fiktion+Masse“ konzipiert und soll im Leipziger Kulturzentrum „Pracht e.V.“ stattfinden, welches durch den gleichnamigen, gemeinnützigen und jungen Kulturverein betrieben wird.
Project_Fracture
Im Förderzeitraum soll von den Komponisten Jonas Wiese und Benedikt Heigle kollaborativ eine Komposition, eine Partitur und Bewegungen für 4 Klangpartikelsysteme ist eine Komposition für große Mengen virtueller Klangobjekte von Jonas Wiese, Joeri Bultheel und Benedikt Heigle und geht der Frage nach, wie psychoakustische Phänomene, erzeugt durch Bewegungen von ihrer direkten immersiven Qualität gelöst in ein ästhetisches Konzept überführt werden können. Innerhalb eines virtuellen Raumes imitieren die Spieler nach Vorgabe von nach einer Reihe organisierten Blöcken von Symbolen mit den Parametern der mit unterschiedlichem Klangmaterial bestückten Klangwolken, Auschnitte eines Bewegungsgenerators. Während die Wahl des Klangs, der Bewegung und das Zeitmaß frei sind, abstrahieren und quantifizieren die Anweisungen der Partitur dieses Material soweit, dass das Intuitive und Gestische an ihm, wenn nicht im Negativ, dann nur in reflektierter Weise wieder auftaucht. Veröffentlichung am 28.02 2021 auf www.fracture.space.
Zwiegespräch – Nomades
Das Konzert war ursprünglich für Ende März als Finissage der Ausstellung ZWIEGESPRÄCH (Städtepartnerschaft zwischen Köln und Kyoto) geplant, wurde aber wegen des Lockdowns abgesagt. Die Konzeption der Reihe besteht darin, dass die Konzerte nicht an einen Ort oder Land gebunden sind, gemäß dem Terminus „nomádes“, das bedeutet, sich von einem zum anderen Ort zu bewegen, ohne sich fest an einen zu binden. Der Anlass diesmal ist die Vorstellung von Elektroakustischen und audiovisuellen Werken von japanischen und deutschen Komponisten-innen und Videokünstler-innen. Kuraturiert von Claudia Robles Angel. Das Konzert zeigt elektroakustische Werke der folgenden deutschen und japanischen Komponisten: Kotoka Suzuki, Chikashi Myama, Shintaro Imai, Takuto Fukuda, Ryo Ikeshiro, Hans Tutschku, Harald Münz, Jan Jakob Hoffmann, Roman Pfeiffer und Claudia Robles-Angel BEMERKUNG: bei diesem Konzert werden ausschließlich akusmatische Kompositionen aufgeführt.
Downloads
- Liste der geförderten Projekte bis max. 2000 EUR (2023)
- Liste der 187 geförderten Ensembles und Bands im Rahmen von FEB-III
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2022
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2022
- Liste der geförderten Projekte bis max. 2000 EUR (2022)
- Liste der 351 geförderten Ensembles und Bands im Rahmen von FEB-II
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2021
- Liste der 373 geförderten Ensembles und Bands im Rahmen von FEB-I
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2021
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2021
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2020
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2020
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2020
- Liste der geförderten Projekte bis max. 2000 EUR (2017-2019)
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2019
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2019
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2019
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2018
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2018
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2018
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2017
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2017
Publikation – Musikfonds 2017 – 2019
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Im November 2020 ist im PFAU-Verlag die erste Publikation des Musikfonds erschienen. Sie gewährt Einblick in die ersten 500 Projekte, die durch den Musikfonds seit der ersten Kuratoriumssitzung im Jahr 2017 bis 2019 gefördert wurden. Die veröffentlichten statistischen Zahlen geben Aufschluss über die Verteilung der bisherigen Förderungen auf die verschiedenen Bundesländer und Genres, der Band dokumentiert aber auch in zahlreichen Kurztexten und Fotos eindrucksvoll die Vielfalt und Entwicklung der freien experimentellen Musikszene in Deutschland mit all ihren interdisziplinären und genreübergreifenden Strömungen.
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Die Publikation ist online abrufbar oder als Buch (ISBN: 978-3389727-555-3) beim Musikfonds oder über den PFAU-Verlag erhältlich.