Monoglot: Resonance

Monoglot besteht aus den Saxophonisten Fabian Willmann und Sebastian von Keler, Kristinn Kristinsson an der Gitarre, Valentin Link am Bass und Michael Heidepriem am Schlagzeug. Seit 2014 haben sie gemeinsam über 100 Konzerte gespielt und drei Studioalben veröffentlicht. Repetitive Patterns, pulsierende Rock-Grooves, Pop Mock-Ups und Improvisation sind die Hauptzutaten für Monoglots mitreißenden und einmaligen Genremix. Gelegentlich glänzen geheimnisvolle Melodien aus dem zugänglich gestalteten musikalischen Gewebe. Wenn Monoglot in eine Schublade geschoben werden müsste, dann stünde womöglich Avant-Garde-Rock oder Creative-Minimal-Jazz darauf. In 2021 beschäftigt sich die Band unter dem Schlagwort „Resonance“ mit allen Arten von Schwingungen, Schwebungen und sich wiederholenden Mustern. Diese übergeordnete Thematik beeinflusst dabei alle Aspekte der musikalischen Arbeit: Rhythmik, Harmonik, Melodik, Timbre bis hin zur Intonation und wird auf dem vierten Album der Band festgehalten.

Simon Rummel Ensemble 2020

Die Klanginstallation der Künstlerin Tina Tonagel, die zur Zeit im NKR Düsseldorf zu sehen und zu hören ist, besteht aus 240 freischwingend gehängten Schieferplatten, die jeweils mit kleinen Schlägeln automatisch angespielt werden. Aus Sicht der Instrumentenkunde lässt sich der Aufbau als Steinspiel, oder, mit dem griechischen Fachbegriff, als Lithophon bezeichnen. Schiefer ist ein Naturmaterial, und obwohl die Steinplatten alle das gleiche Format haben, besitzt doch jede von ihnen ihren eigenen Klang. Manche unterscheiden sich deutlich von anderen, viele klingen untereinander sehr ähnlich und sind nur bei genauem Hinhören unterscheidbar. Der Komponist Simon Rummel hat sich die Zeit genommen, genau zuzuhören und die Klangspektren der einzelnen Schieferplatten analysiert, so wie sie in der von Tina Tonagel komponierten Abfolge erklingen. Auf Basis dieser Transkription hat er durch behutsames Hinzufügen weiterer Töne eine neue Komposition erstellt, die einerseits sehr nah dran ist am Klang der Arbeit von Tina Tonagel, andererseits aber auch Raum für Unerwartetes lässt, indem Freiräume für Improvisation ins Tongespinst eingeflochten werden.

Into The Shed

Into The Shed is back! Nach einer kurzen Pause Ende letzten Jahres ist die Online – Konzertreihe wieder zurück. Initiiert vom Gitarristen Ronny Graupe, begann sie während des ersten Lockdowns im März letzten Jahres. Es improvisierten jeweils im Duo in Berlin lebende Musiker der Jazz, und Improvisationsszene. Ein Teil dieser Musiker wird nun von Ronny Graupe in der Fortführung der Reihe mit ihren eigenen Combos präsentiert. Jedes Konzert wird dabei live im Internet gestreamt, und ist durch den Erwerb eines Tickets zugänglich. Zusammen mit hoffentlich schnell einsetzenden Lockerungen sollen später auch wieder Zuhörer live vor Ort dabei sein können.

Chamäleon Verbindungen 2020

Chamäleon Verbindungen ist eine Konzertreihe in Kassel. In sieben Konzerten werden die Verbindungen und Bezüge innerhalb des weiten Feldes zeitgenössischer Musik in Kassel thematisiert. Die Konzerte finden an verschiedenen Orten zwischen Mai und Dezember 2020 statt und richten sich an ein heterogenes Publikum. Jedes Konzert ist dabei ein neues Projekt, bei dem hochkarätige hessische und internationale Künstler*innen zusammenkommen. Einige Veranstaltungen gehen über herkömmliche Konzertformate hinaus, etwa indem sie Installations- und Ausstellungselemente einbeziehen. Die Konzerte befassen sich dabei mit Kernthemen der aktuellen Sound-Diskurse: Komposition, Improvisation, Vermittlung, Intermedia, Jazz und Neue Musik. Zwei Konzerte richten sich explizit an Kinder. Die Konzertreihe präsentiert verschiedene Positionen und Ansätze zeitgenössischer Musik und betont die Verbindungen der einzelnen Beiträge im Gefüge der Konzertreihe und in der Musiklandschaft in Kassel.

New York Journey

Wo Ellington draufsteht sollte auch Ellington drin sein. Die vierköpfige Sonderkommission Soko Steidle schrieb diesen elektrisierenden Namen auf das Cover und weckt dadurch natürlich die Aufmerksamkeit des Jazzhörers auf eine andere Interpretation der Musik des Komponisten Duke Ellington. Ein Blick auf die Playlist im Booklet und der Blick auf die Kompositionen zeigt allerdings eine andere Betrachtungsmöglichkeit auf die Musik von Duke Ellington. Oliver Steidle, Rudi Mahall, Jan Roder und Henrik Walsdorff übersetzten die Titel lautmalerisch und mit bemerkenswerten Neubezeichnungen, der kompositorische Inhalt wurde, vorsichtig formuliert, modifiziert – aus „Caravan” wurde „Wohnwagen”, aus „Mood indigo” wurde „Mut Indigo”. Doch was ist mit „Felse mich im Rhythmus” („Rockin’ in rhythm”?) oder mit „Baumwoll Peter Mann”? Faszinierend, wie das Quartett am heiligen Sockel eines Jazzdenkmals kratzt, ohne es in seiner Gesamtheit in Frage zu stellen. Wenn man den Namen Ellington einmal ausblendet, bietet sich das Bild einer Verwandlung, deren durch Franz Kafka negativ besetzte Bedeutung bei Soko Steidle eine neue Form der Interpretation gewährleistet. Nichts ist mehr (Ellington-)Original, aber auch nichts epigonal. Zwischen den Tönen tritt SOKO Steidle der Meinung entgegen, musikalische Variationen auch ohne bewusste Nähe zum eigentlichen Urheber seien zum Scheitern verurteilt.

Christof Thewes Quartet plays the SurRealbook

Der Posaunist Christof Thewes ist seit Jahren als Leiter und Komponist unzähliger eigener Ensembles – die alles zwischen Solo bis Big Band abdecken – und als Sideman so bekannter Gruppen wie z.b. dem Globe Unity Orchester und der Uli Gumpert Workshop Band musikalisch aktiv. Er hat in mehr als 30 Jahren mit vielen namhaften und legendären Jazzern wie Alex Schlippenbach, Evan Parker, Rudi Mahall, Albert Mangelsdorff, Gerd Dudek, Paul Lovens uva. in ganz Europa, Mittel und Nordamerika, Kanada konzertiert ,mehr als 40 CDs eingespielt und dabei einen unverwechselbaren Sound entwickelt. Vor allem als Solist in freien und experimentellen Kontexten bekannt geworden hat Thewes immer eine starke Verbindung zur Jazztradition durchklingen lassen ,so auch in seinem neuesten Projekt ,dem Christof Thewes Quartet. Mit den Musikern Hartmut Oßwald (reeds), Benjamin Lehmann (bass) und Martial Frenzel (drums)-alles alte musikalische Weggefährten und bestens eingespielt – bezieht sich dieses neugegründete Ensemble auf die lange Tradition der Quartetformationen ohne Harmonieinstrumente ,wie sie Gerry Mulligan in den frühen 50-igern Jahren mit Bob Brookmeyer und Chet Baker begründet und Ornette Coleman in den 60-igern sowie Anthony Braxton in den 80-igern weitergeführt haben.

4fakultät – Spieljahr 2020

Liebe Musikfreund*innen, liebe Medienpartner*innen, wir hoffen, ihr seid alle gut und gesund ins neue Jahr gestartet und euch schlägt der Lockdown-Blues nicht zu sehr aufs Gemüt! Nachdem wir unsere 16.Auflage Ende letzten Jahres leider absagen mussten, kehren wir nun am Sonntag, den 14. März mit #17 zurück und freuen uns auf einen wunderbaren Abend im resonanzraum. Wir gehen im Moment davon aus, dass es auch im März noch nicht möglich sein wird, vor Publikum zu spielen und bringen euch deswegen diese vier großartigen Acts dieses Mal per Stream direkt ins Wohnzimmer Hinter Ale Hop steckt die in Berlin lebende Peruanerin Alejandra Cardenas, deren Arbeiten sich zwischen Noise-Pop und atmosphärischem Ambient bewegen. Mit ihrem Sound, der von verzerrten Gitarrenklängen und real-time Sampling bestimmt wird, stand sie bis jetzt bei Festivals wie dem MUTEK in Montreal oder dem CTM in Berlin auf Bühne und überzeugte in New York mit einem fulminanten Boiler Room Set. Jasmine Guffonds elektronische Texturen und Beats sind vielschichtige Gebilde, bei denen es nicht allein um den akustischen Inhalt geht. Die in Sydney geborene Künstlerin beschäftigt sich mit digitaler Gesichtserkennung, Internet Cookies und globalen Netzwerken und macht mir ihrer Kunst die vielfältigen Daten hörbar, die jede*r Einzelne von uns produziert. Kern ihrer Werke sind immer auch aktuelle gesellschaftliche und politische Fragen. Entstanden im Umfeld des Hamburger Golden Pudel Clubs hat sich Sky Walking von einem DJ-Abend hin zu einer Improvisationsband mit angegliedertem Label und eigener Veranstaltungsreihe entwickelt. Das Trio (Peter Kersten, Christian Naujoks & Richard von der Schulenburg) betreibt in seiner Musik eine musikalische Konversation, die irgendwo zwischen Jazz-Improvisation und dem Erforschen des eigenen Instruments gelagert ist. Spill ist das gemeinsame Projekt der Pianistin Magda Mayas und des Schlagzeugers Tony Buck. Seit 2003 erkunden sie in ihrer Musik das Zusammenspiel aus Perkussion und Melodie. Während Mayas allerdings ihr präpariertes Klavier teilweise wie ein Perkussionsinstrument nutzt, erschafft Buck mit seinem Schlagzeugspiel eine faszinierende Mischung aus Rhythmus und Melodie. Vertauschte Rollen, die ein einmaliges Klangerlebnis schaffen. Begebt euch also am 14. März gemeinsam mit uns und den Künstler*innen auf eine weitere musikalische Reise, die, wie bei 4fakultät üblich, so einige Überraschungen parat halten wird. Wie gewohnt werden die vier Acts Solo-Sets präsentieren und darüber hinaus in einen gemeinsamen Improvisaionsdialog treten. Sollte sich an der Corona-Situation bis Mitte März etwas ändern, freuen wir uns natürlich über Publikum. Ansonsten genießen wir den Abend entspannt vom Sofa aus.

(((potentiale))) 2021

Die (((potentiale))) ist zurück! Das lange Warten hat bald ein Ende: nach der pandemiebedingten Absage im vergangenen Jahr findet nun vom 03.-06.06.2021 die (((potentiale))) NO.3 statt. Das Festival für Improvisierte Musik + … verbindet an vier Tagen zahlreiche hochkarätige Konzerterlebnisse improvisierender Musiker*innen mit einem anregenden Workshop- und Diskussionsprogramm. Im familiären Rahmen des kleinen Festivals gibt es dabei viel zu erleben: An ein und demselben Tag können die Besucher*innen zum Beispiel an einem Yoga-Workshop teilnehmen, zivilen Ungehorsam lernen, und Jazz-Größen wie Almut Kühne oder Joel Grip lauschen. In der Begegnung und dem Austausch mit Künstler*innen, Musiker*innen und anderen Festivalgästen gilt es dabei, die eigenen Potentiale zu erfahren und mit den anderen zu teilen. Unter maximal 200 Gästen und inmitten der historischen Altstadt erwartet die (((potentiale))) – Besucher*innen ein ganz besonderes Festivalerlebnis.

Pablo Held meets… 2021

Spontan wünscht man sich dieses Quintett als Working Band, die über viele Jahre zusammenspielt: Platten, Konzerte, Tourneen, weltweit, in den besten Clubs der Welt – doch dann macht es „Plopp“, und der schöne Traum zerplatzt an den realen Möglichkeiten. Eines aber bleibt: die Vorfreude auf einen ganz besonderen, einmaligen Quintett-Auftritt. Eingeladen hat Pablo Held die Trompeterin und Flügelhornistin Heidi Bayer, deren warmes, obertonreiches Spiel sich perfekt mit Matthew Halpin ergänzt – wobei der Saxofonist diesmal ausschließlich auf der Flöte zu hören ist, die er schon mehrfach für betörende, sphärische Stimmungsszenarien nutzte. In ihren Exkursen können sich die beiden auf die Rhythmusdichte des virtuosen Schlagzeugers Leif Berger und des Bassisten Doug Weiss verlassen – mit Weiss hat Pablo Held einen der spannendsten Vertreter der New Yorker Jazzszene (über Berlin) nach Köln gelockt. In der Summe präsentiert sich ein tatsächlich einmaliges Quintett, ein handgefertigtes Unikat der Jazz-Kunst.

Inside A Leaf

Auch dieses Quartett besteht aus Musikern, die allesamt bereits in unterschiedlichsten Formationen Gäste des Offene Ohren e.V. waren: Ignaz Schick mit dem Sestetto Internazionale, Paul Lovens im Quintet Moderne sowie im Trio Mein Freund der Baum, Michael Thieke im Gehard Ullmann´s Clarinet Trio und mit hotelgäste sowie Initiator Werner Dafeldecker 2019 im Duo mit Lucio Capece, deren Konzert demnächst als CD erscheinen wird. Aufgrund der unterschiedlichen und sehr breiten musikalischen Hintergründe aller Beteiligten können wir auf ein Konzert gespannt sein, das von mikrotonalen Soundforschungen bis spontanen Eruptionen sehr viele Überraschungen bereithalten dürfte. Gefragt sind – wie so oft bei uns – Offene Ohren

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Publikation – Musikfonds 2017 – 2019
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Im November 2020 ist im PFAU-Verlag die erste Publikation des Musikfonds erschienen. Sie gewährt Einblick in die ersten 500 Projekte, die durch den Musikfonds seit der ersten Kuratoriumssitzung im Jahr 2017 bis 2019 gefördert wurden. Die veröffentlichten statistischen Zahlen geben Aufschluss über die Verteilung der bisherigen Förderungen auf die verschiedenen Bundesländer und Genres, der Band dokumentiert aber auch in zahlreichen Kurztexten und Fotos eindrucksvoll die Vielfalt und Entwicklung der freien experimentellen Musikszene in Deutschland mit all ihren interdisziplinären und genreübergreifenden Strömungen.
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Die Publikation ist online abrufbar oder als Buch (ISBN: 978-3389727-555-3) beim Musikfonds oder über den PFAU-Verlag erhältlich.

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