Zwischenraum

Basierend auf Gransers Idee und in Anlehnung an dessen Projektraum ITO hat er mit Friederike Daumiller, Produktdesignerin und Ausstellungsgestalterin und Jan Jelinek, Produzent elektronischer Musik, in diesem interdisziplinären Projekt einen mobilen Rückzugs-Raum realisiert, der in bestehenden Räumlichkeiten oder Ausstellungen platziert werden kann. Zwischen/Raum ist ein Teehaus und als begehbare Installation konzipiert, die Architektur, Musik, Objekte, Fotografie und japanischen Tee vereint. Jelinek hat dafür, die bei der Teezubereitung entstehenden Geräusche aufgenommen und zu einer vielschichtigen Komposition zusammengefügt: Der Klang des kochenden Wassers im Chagama und des Chasen beim Aufschlagen des Matcha, das Hantieren mit Keramik und Trinkgeräusche. Jelineks Komposition lässt den Besucher in die Geräuschkulisse eines imaginären Teehauses eintauchen.

Natur. Wir. Eine Vero(h)rtung

EXPEDITION ist eine dreiteilige Veranstaltungsreihe mit dem Komponisten und international renommierten Field Recordisten Chris Watson zwischen Oktober 2020 und April 2021. Auftaktveranstaltung ist ein digitaler Workshop am 10. Oktober 2020, in dem Watson sein Wissen zu Field Recordings als künstlerisches Ausdrucksmittel teilt und referiert. Darauf folgt ein praktischer Workshop am 17. April 2021 im Naturschutzgebiet Leipziger Auwald, in dem bis zu 20 Teilnehmende unter Leitung Watsons mit verschiedener Technik experimentieren können und die musikalischen Klänge des artenreichen Biotops in der Luft, den Bäumen und im Erdreich aufnehmen. Als krönender Abschluss wird Watsons Komposition OCEANUS exklusiv am 18. April 2021 in der Schaubühne Lindenfels als Weltpremiere uraufgeführt, mit anschließendem Publikumsgespräch über seinen Schaffensprozess. Das experimentelle Konzert ist eine 8-Kanal-Surround Aufführung mit Klängen, die Watson in den Ozeanen der Welt über 30 Jahre aufgenommen hat.

Coronopoly

CORONOPOLY – Inflation der Produktion? Das Land NRW, der Bund und die verschiedensten kulturellen Fonds haben mit der massiven Vergabe von (Corona-)Stipendien nicht nur eine Art inhaltsgekoppeltes Grundeinkommen für die Künstlerschaft in NRW umgesetzt, sondern gleichzeitig auch ein groß angelegtes Planspiel um persönliche Versorgung, kulturelle Eigenbedarfe und künstlerische Selbstkuration gestartet. LTK4 macht im Rahmen von CORONOPOLY die Haltung von 40 Künstler:innen sichtbar und stellt die wichtigsten Fragen zum Umgang und zur Nachhaltigkeit nicht an das Land oder an das „System“ oder an die Förderer, sondern an jede Künstlerin und jeden Künstler einzeln und individuell sowie auch an sich selbst.

Orrerysinger

Orrerysinging is an improvisation for musicians and the Orrery Singer – a sound-art object collaboratively created by Thomas Meixner, Martin Riches and Annesley Black. The Orrereysinger is part percussion instrument, part cogwheel-conductor, and is controlled manually by a crank. In Orrerysinging, the relationship between the members of the ensemble and the orrery-singer is in a constant state of fluctuation – a multifaceted contrapunctal web is spun between them. Is the orrery-conductor conducting the instruments or is it an autonomous visual voice? The pulses may seem to be aligned, but they may be slowly shifted, until a previous subdivision becomes a new down-beat. The orrery-percussion instrument is not merely an analogue, multi-tempo drummachine, to which the instruments respond, like a metronome or click track. The human interventions (oscillating speed-changes of the turning of the crank, interferences in the regular pulses of the mallets, playing the instrument manually like a piano) create a lively tension between the mechanical and potential musical, artistic or human qualities.

SORROW

Der in Berlin lebende japanische Künstler Seiji Morimoto zeigt eine Klang-Videoinstallation mit etlichen Röhrenfernsehern (CRT-Fernseher), auf denen Fotosequenzen von mehreren Hundert Röhren-Fernsehern, die auf den Straßen Berlins abgestellt wurden, künstlerisch präsentiert werden, begleitet von einer live-Abtastung der wechselnden Elektronenstrahl-Bildröhrengeräusche.

Natalie Bewernitz & Marek Goldowski: Steam / Performance

Im Rahmen der Simultanprojekte 2020 sind B&G eingaladen eine Klanginstallation und Performance für das Gelände der Simultanhalle zu konzipieren. In ihren Arbeiten erforschen sie individuelle Klangidentität sowie versteckte akustische Eigenheiten von bekannten und unbekannten Orten des urbanen Raumes. Durch computerbasierte und selbstgenerierte Verfahren zur Klangverarbeitung (wie MAX/MSP) werden Klanginstallationen geschaffen, die sowohl mit als auch durch Körper und dessen Umgebung reagieren. Durch diese Prozesse der Klangerzeugung und Verstärkung ist es möglich den Raum und das Subjekt audiovisuell zu erfassen. (s. Projektsskizze). In der Perfomance STEAM werden versetzt pfeifende Wasserkocher den öffentlichen Raum des Geländes einnehmen. So wird das eigene Wesen, das Subjekt und die Umgebung zum Sensor und der Klangkörper zu einer Membran. Die Tonaufnahme der Performance wird dokumentiert und somit anschließen zu einem permanenten Teil des Projektes und darüber hinaus.

Martin Riches – Knocking & Turning

Über sechzig kinetische Skulpturen und Klanginstallationen hat Martin Riches in den vergangenen fünfzig Jahren entworfen und gebaut. Seine Werke haben den gebürtigen Engländer, der seit 1969 in Berlin lebt, bereits heute zu einem Klassiker der kinetischen Klangkunst werden lassen. singuhr — projekte stellt mit »Martin Riches: Knocking & Turning« in einer Doppelausstellung im Meinblau Projektraum und in der ACUD Galerie nun zwei Berliner Erstaufführungen von Riches ins Zentrum: die Installation »Interactive Field« (1999-2004) sowie die zusammen mit dem Komponisten Tom Johnson entwickelte Klanginstallation »Knock on Wood« (2019).

Alluvium

Alluvium is a sound installation-performance that presents a group of singer-performers who are buried up to their necks in the soil of a countryside garden, and who duet with a generative sound installation played from speakers which are also buried beneath the grass. Alluvium engages with the subterranean — reshaping the soundscape of the garden with layered sound emerging from underground. This work plays with a sense of the uncanny that can arise from perceiving sound that has been shifted away from the familiar — sound which has been eroded and reshaped by its surroundings.

Multiple

Blind Signal konzentriert sich auf neue Formen ebenbürtiger Zusammenarbeit und lädt daher die beiden etablierten Klangkünstler Marisol Jimenez und Andreas Trobollowitsch zu einer fünftägigen Residency mit daran anschließender öffentlicher Aufführung von 3 Tagen Dauer in den kleinen Wasserspeicher ein. Die beiden KünstlerInnen werden dabei teilweise die Einzigartigkeit ihrer jeweiligen Klangkunst mit der des anderen vermischen und durch gezieltes Hinzufügen und Weglassen einzigartige Klangformen und -elemente entwickeln. Das Publikum hat dabei die Möglichkeit mehrere Facetten dieses, sich vordergründig auf Klangfarben und mikrotonalen/rhythmischen Elementen fokussierenden, Zusammenspiels zu erleben. Zuerst werden Jimenez und Trobollowitsch´s ortsspezifischen Installationen getrennt gezeigt, anschließend die Interaktion beider Werke.

Dazwischen: Die Sterne – Radiophonien des Alls

Jedes Jahr schmückt sich im August der Nachthimmel der westlichen Hemisphäre mit den Meteorschauern der Perseiden. Datscha Radio nimmt dieses astronomische Spektakel als Ausgangspunkt für ein 48-stündiges Radiokunst-Festival von Monduntergang am 11. August um 14.04 Uhr bis um 14.00 Uhr am 13. August 2020. Datscha Radio ist eine seit 2012 aktive nicht-kommerzielle, unabhängige, nomadische und interdisziplinäre Berliner Radiokunst-Initiative, die sich für eine erweiterte Kultur des Radiomachens einsetzt. Ziel ist es, neue Hörerfahrungen diesseits der gängigen Dichotomien von Kultur/Natur oder Sender/Empfänger zu kreieren. Sendestandort ist ein Schrebergarten im Norden Berlins. Wann: 11. August, 14.04 Uhr bis 13. August 2020, 14.00 Uhr Wo: auf UKW 88,4 in Berlin und 90,7 in Potsdam, über Mikro-UKW vor Ort und über das Internet auf datscharadio.de und fr-bb.org. Folgende Radiostationen übernehmen das Programm: Soundart Radio (Devon/UK), Radio Lora (Zürich/CH), Radio free FM (Ulm), Radio Blau (Leipzig), Archipel Stations (Berlin).

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Publikation – Musikfonds 2017 – 2019
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Im November 2020 ist im PFAU-Verlag die erste Publikation des Musikfonds erschienen. Sie gewährt Einblick in die ersten 500 Projekte, die durch den Musikfonds seit der ersten Kuratoriumssitzung im Jahr 2017 bis 2019 gefördert wurden. Die veröffentlichten statistischen Zahlen geben Aufschluss über die Verteilung der bisherigen Förderungen auf die verschiedenen Bundesländer und Genres, der Band dokumentiert aber auch in zahlreichen Kurztexten und Fotos eindrucksvoll die Vielfalt und Entwicklung der freien experimentellen Musikszene in Deutschland mit all ihren interdisziplinären und genreübergreifenden Strömungen.
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Die Publikation ist online abrufbar oder als Buch (ISBN: 978-3389727-555-3) beim Musikfonds oder über den PFAU-Verlag erhältlich.

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