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Temporary Stored II

Temporary Stored II

KMRU erweitert das 2022 erschienene *Temporary Stored*, ein mutiges dekoloniales Projekt, das "gestohlene Klänge" aus den Archiven des Königlichen Museums für Zentralafrika neu aneignet, um eine neue Komposition sowie zusätzliche Beiträge von Jessica Ekomane, Aho Ssan, Lamin Fofana und Nyokabi Kariũki.

Die europäische Kulturlandschaft war lange von Extraktionsprozessen geprägt – der Aneignung von Artefakten aus anderen Ländern, um sie einheimischen Menschen fetischistisch zur Schau zu stellen. Diese Geschichten sind nicht nur dekorativ oder rein lehrreich, sondern oft Teil einer spirituellen Gegenwart, die von Generation zu Generation weitergegeben werden sollte, damit die Menschen in einem sich entwickelnden kulturellen Umfeld ihrer eigenen Gesellschaft leben können. Mit *Temporary Stored* versucht KMRU nicht, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren, sondern den Zweck des Archivs, zu dem er im Museum von Tervuren Zugang erhielt, neu zu betrachten. Seine Antworten auf die Klänge sind respektvoll; er schneidet nicht in die Rituale, Rhythmen und Melodien ein, sondern fügt zeitgenössischen Kontext hinzu. Es ist ein Dialog mit der Geschichte, der sich der eurozentrischen Voreingenommenheit der institutionellen Kunstwelt nur allzu bewusst ist und versucht, eine absichtlich verschleierte Erzählung zurückzugewinnen. KMRU verwendet sanfte Prozesse, verträumte Synthesizer und reaktive Feldaufnahmen, um über die Vergangenheit nachzudenken und in die Zukunft zu blicken.

Im Anschluss folgt ein Gespräch zwischen Jessica Ekomane und KMRU.

Projektseite
after.berlin/
Genre
Elektronische Musik (Electronica)
Veranstaltungsformat
Konzert(e) + Tonträger-Produktion
Veranstaltungsdaten
13.11.2024 | 
after, Berlin
Projektbeteiligte
  • Joseph Kamaru