La Palanca Interdisziplinär
Das Konzert beleuchtet Guicheff-Bogacz’ jüngste Musik und auch Musik, die gleich noch entstehen wird. Improvisation ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Hier finden sich oft formale Überraschungen, so frisch wie sie anders nicht zutage treten könnten. Die instrumentale Recherche ist zudem Hauptinspirationsquelle für seine Klänge. Zwei kollektive Improvisationssets, ad hoc 1 und ad hoc 2, werden unterbrochen von „Falloppio“ für Horn solo, welches kurz vor der Geburt seines Sohnes entstand. Der Arzt Dr. Falloppio machte im 16. Jhdt. wichtige Fortschritte in der Anatomie, daher die spanische Bezeichnung für Eileiter, trompa de Falopio, “Falloppioshorn”. Mit 49 espacios für Kontrabass solo werden strukturelle und klangliche Ideen gezeigt, die sich noch im Prozess der Bearbeitung befinden und bald als Stück Form annehmen werden. “La Palanca” liegen die Kategorisierungen von Bewegung des Choreographen Rudolf Laban zugrunde. Es wird eine konkrete Beziehung zwischen Bewegung und Klang hervorgehoben, auch dort, wo verschiedene Arten von Klängen mit derselben Art von Bewegung gekoppelt sind. Es geht um Balance oder das genaue Gegenteil, die es ermöglicht, dass etwas sehr Schweres durch etwas sehr Leichtes ausgeglichen wird. Auch die Struktur des Stücks basiert auf Labans Theorie, und zwar auf die drei Summanden der Zahl 3, also 1×3, 3×1, oder 1+2.
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