the suspension of time Zeitgenössische Musik/Neue Musik

Das Instrumentarium der Perkussion hat in der Neuen Musik immer einen besonderen Raum eingenommen; nicht zuletzt deshalb, weil das Primat von Klangfarbe über Tonhöhe, das ja das Paradigma der Neuen Musik kennzeichnet, hier quasi von Natur aus gegeben ist, und nicht erst durch Dekonstruktion der Intervallfunktionen hergestellt werden muß. Dadurch kann das Element der Rhythmik umso deutlicher hervortreten. Der Weg der Neuen Musik jedoch führt zur vollständigen Überwindung musikalischer Semantik, um letztlich ganz im Klang aufgehen zu können. Der Perkussion kommt hierbei nicht zuletzt die Funktion zu, die Semantik der Zeitintervalle zu dekonstruieren. Die vier ausgewählten Kompositionen beschreiben ein Spektrum der zeitgenössischen Perkussionsmusik (zwischen 1988 und 2019), das sich zwischen Objekt- und Ereignisästhetik entfaltet; im einen Fall wird der Klang in seiner Materialität herausgestellt, im anderen erscheint er als Resultat einer performativen Situation. Die Stücke von Adriana Höltszky und Chiyoko Slavnics markieren dabei noch einen Übergang, aus der Rhythmik heraus, hin zu einer Verräumlichung des Klanges; bei Nikolaus Gerszewski und Eva Maria Houben ist der Klang von vorn herein räumlich konzipiert; dh. es findet innerhalb der musikalischen Zeit keine qualitative Entwicklung mehr statt.

Projektbeteiligte
David Gutfleisch (Frantic Percussion), Daniel Orthey (Frantic Percussion), Jonathan Szegedi (Frantic Percussion), Simon Gutfleisch (Frantic Percussion), Nikolaus Gerszewski (Komponist), Eva Maria Houben (Komponistin), Adriana Höltszky (Komponistin), Chiyoko Slavnics (Komponistin)
Genre
Zeitgenössische Musik/Neue Musik


http://www.pauluskirche-altona.de/Jenseits%20der%20Musik.pdf
https://www.vamh.de/index.php?what=blurred_edges&year=2020&gig=4028
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