KUF
Das Trio mit Keyboards, Kontrabass und Schlagzeug bringt einen Sound hervor, der zugleich warm, anziehend und aufregend, aber auch völlig außerirdisch ist. Die Rhythmus-Sektion ist gespickt mit Referenzen zu schmutzigem Funk und pumpendem R&B, aber die Grooves gehören eindeutig in die Neuzeit: club-zentriert, atemberaubend interaktiv und an den besten Stellen durch Breaks zerlegt. Was KUF völlig einzigartig macht, ist dass sie ihre Musik um Vocals herum aufbauen, aber weit und breit kein Sänger zu sehen ist. Alle Stimmelemente basieren auf selbst aufgenommenen Samples, die Keyboarder Tom Schneider in Echtzeit wie ein Instrument spielt und virtuos verbiegt, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. Man könnte fast meinen, es wäre das erste Mal, dass das volle Potential eines Samplers auf der Bühne von Hand voll ausgeschöpft wird. Ohne maschinelle Synchronisation rücken Bassist Valentin Link und Drummer Hendrik Havekost die kör-perlosen Stimmen in eine hyperintegrierte Einheit aus rauem Soul, äußerst eingängigen Songs ohne eigentliche Texte und improvisierten Ausbrüchen. All dies kommt in der ungehobelten Ästhetik von MPC-basiertem Cut-Up Techno daher.
Monoglot: Resonance
Monoglot besteht aus den Saxophonisten Fabian Willmann und Sebastian von Keler, Kristinn Kristinsson an der Gitarre, Valentin Link am Bass und Michael Heidepriem am Schlagzeug. Seit 2014 haben sie gemeinsam über 100 Konzerte gespielt und drei Studioalben veröffentlicht. Repetitive Patterns, pulsierende Rock-Grooves, Pop Mock-Ups und Improvisation sind die Hauptzutaten für Monoglots mitreißenden und einmaligen Genremix. Gelegentlich glänzen geheimnisvolle Melodien aus dem zugänglich gestalteten musikalischen Gewebe. Wenn Monoglot in eine Schublade geschoben werden müsste, dann stünde womöglich Avant-Garde-Rock oder Creative-Minimal-Jazz darauf. In 2021 beschäftigt sich die Band unter dem Schlagwort „Resonance“ mit allen Arten von Schwingungen, Schwebungen und sich wiederholenden Mustern. Diese übergeordnete Thematik beeinflusst dabei alle Aspekte der musikalischen Arbeit: Rhythmik, Harmonik, Melodik, Timbre bis hin zur Intonation und wird auf dem vierten Album der Band festgehalten.
PHONORAMA -music&drawings
PHONORAMA konfrontiert die spezifische farb- und klangreiche Musik des Trios CAJLAN-WISSEL-NILLESEN mit der reduzierten und klaren zeichnerischen Welt der Künstlerin Anna Lytton. Visuelle und akustische Elemente werden verbunden indem die Protagonisten improvisierend aufeinander reagieren, sich ergänzen, kommentieren, inspirieren. Durch eine transparente Leinwand auch auf die MusikerInnen projiziert, verschmelzen animierte Zeichnungen und Klang zu einem neuen gemeinsamen Werk, das neue Perspektiven öffnet.
Zwischenraum
Basierend auf Gransers Idee und in Anlehnung an dessen Projektraum ITO hat er mit Friederike Daumiller, Produktdesignerin und Ausstellungsgestalterin und Jan Jelinek, Produzent elektronischer Musik, in diesem interdisziplinären Projekt einen mobilen Rückzugs-Raum realisiert, der in bestehenden Räumlichkeiten oder Ausstellungen platziert werden kann. Zwischen/Raum ist ein Teehaus und als begehbare Installation konzipiert, die Architektur, Musik, Objekte, Fotografie und japanischen Tee vereint. Jelinek hat dafür, die bei der Teezubereitung entstehenden Geräusche aufgenommen und zu einer vielschichtigen Komposition zusammengefügt: Der Klang des kochenden Wassers im Chagama und des Chasen beim Aufschlagen des Matcha, das Hantieren mit Keramik und Trinkgeräusche. Jelineks Komposition lässt den Besucher in die Geräuschkulisse eines imaginären Teehauses eintauchen.
Inside A Leaf
Auch dieses Quartett besteht aus Musikern, die allesamt bereits in unterschiedlichsten Formationen Gäste des Offene Ohren e.V. waren: Ignaz Schick mit dem Sestetto Internazionale, Paul Lovens im Quintet Moderne sowie im Trio Mein Freund der Baum, Michael Thieke im Gehard Ullmann´s Clarinet Trio und mit hotelgäste sowie Initiator Werner Dafeldecker 2019 im Duo mit Lucio Capece, deren Konzert demnächst als CD erscheinen wird. Aufgrund der unterschiedlichen und sehr breiten musikalischen Hintergründe aller Beteiligten können wir auf ein Konzert gespannt sein, das von mikrotonalen Soundforschungen bis spontanen Eruptionen sehr viele Überraschungen bereithalten dürfte. Gefragt sind – wie so oft bei uns – Offene Ohren
Die Soziale Gruppe: Onomatonien
Die Soziale Gruppe sind Anne Munka (Leipzig) und Jan F. Kurth (Freiburg). Sie arbeiten mit den beiden akustischen Phänomenen, welche Menschen von jeher zu Kommunikation und Austausch dienen: Sprache und Musik. Wo da das Eine aufhört und das Andere anfängt kann die Zuhörerschaft selbst entscheiden, denn in der Sozialen Gruppe wird experimentiert, musiziert, poetisiert, dokumentiert, komponiert, interpretiert und improvisiert. Das Vokalduo verbindet zeitgenössische Stimmtechniken und Improvisationskonzepte mit Soundscapes und Klangcollagen zwischen Jazz und Neuer Musik. Im Herbst 2019 wurde das Duo eingeladen im Rahmen von SWR2 Ars Acoustica ein Hörstück zu produzieren. Das entstandene Stück „Onomatonien“ wurde im Radio sowie bei den ARD-Hörspieltagen gezeigt und erscheint im September 2020 auf CD bei dem Leipziger Label “Viel Erfolg mit der Musik”. Kernstück des Konzertprogramms wird die Liveumsetzung des gleichnamigen Vokalzyklus sein, welcher in Auszügen dem Hörstück zugrunde liegt.
Diaspora I
Mal Hand auf’s Herz – können Sie einen schwarzen Komponisten oder eine schwarze Komponistin Klassischer Musik benennen? Und wann haben Sie zuletzt eine schwarze Musikerin oder einen schwarzen Musiker in einem klassischen Konzert erlebt? Wie ist es also um Diversität und Chancengleichheit in der klassischen Musikwelt bestellt? Das ist die Regel in unseren Konzertsälen und Opernhäusern: Überwiegend weiße Menschen spielen Musik von (toten) weißen Männern für weiße Menschen. Doch wenn klassische Musik nicht weiter an Relevanz verlieren soll, müssen ihre Institutionen viel mehr Vielfalt, viel mehr verschiedene Stimmen zulassen, ihnen Respekt entgegenbringen und ihnen ein Forum bieten. Der Gedanke »So können wir nicht weitermachen!« erfasst deshalb zunehmend auch die Kunst- und Kulturszene, denn die tradierten Strukturen auch der Klassikwelt und ihres Marktes sprechen gegen alles, wofür Menschen in den USA und in vielen anderen Ländern in diesen Zeiten auf die Straße gehen. Mit seinem Programm »DIASPORA I« stellt das OvAnima Trio die Musik von Komponist*innen der afrikanischen Diaspora in den Mittelpunkt. Die Corona-Krise hat das Trio nämlich genutzt, sich auf eine musikalische Entdeckungsreise zu begeben. Dabei sind die drei jungen Musiker auf einen wahren Schatz aufregender Musik gestoßen. Gemeinsam mit seinem Publikum möchte das Trio diesen Schatz nun heben.
DUO2KW – expanding! // 2019-21
Die junge Besetzung Akkordeon/Viola hat das Schreiben etlicher namhafter Komponisten in den letzten 20 Jahren angeregt. Das Projekt „DUO2KW – expanding“ macht einen weiteren Schritt hinsichtlich eines festen Besetzungstyps für diese spannende Verbindung. Zwischen Anfang 2017 und Sommer 2018 hat das DUO2KW in München, Stuttgart, Wien und Hannover sowohl die Reihe „DUO2KW – expanding“ gespielt als auch diese Programme in den genannten Städten als Gastkonzerte aufgeführt. Dabei wurden vier Uraufführungen und zehn Werke des bestehenden Repertoires vorgstellt. Diese Reihe will das DUO2KW von 2019 bis 2021 in München fortsetzen. Weiterhin sind Gastkonzerte mit den neu erarbeiteten Progammen bisher in Augsburg und Heilbronn geplant. In diesem Zeitraum werden sechs Uraufführungen gespielt werden und Bearbeitungen ikonografischer Werke für diese Besetzung entstehen.
Ohrknacker: Trio Catch in Hamburg und Berlin
Bei Ohrknacker-Konzerten des Trio Catch werden Ohren geöffnet, hier erklingen neue Töne. Im Zentrum steht jeweils ein Werk, das zweimal gespielt und dazwischen im Austausch mit dem Publikum genauer betrachtet wird. Alles kann, nichts muss: ohne Altersbeschränkung, ohne Berührungsängste, ohne die Notwendigkeit musikalischer Vorkenntnisse. Die Veranstaltung dauert eine Stunde. Daniela Terranova: flowers endlessly open (2020, Uraufführung)) 01.02.2021 Radialsystem, Berlin (18 Uhr) 03.02.2021 Resonanzraum, Hamburg (18 Uhr) Georges Aperghis: Trio (1996) 01.02.2021 Radialsystem, Berlin (20 Uhr) 03.02.2021 Resonanzraum, Hamburg (20 Uhr) Irene Galindo Quero: contención. cautiverio (2018-2019) 15.02.2021 Radialsystem, Berlin (18 Uhr) 16.02.2021 Resonanzraum, Hamburg (18 Uhr) Tomi Räisänen: Neues Werk (2020) 15.02.2021 Radialsystem, Berlin (20 Uhr) 16.02.2021 Resonanzraum, Hamburg (20 Uhr)
Spajic Stecher Möbius
Svetlana Spajic, Andi Stecher und Guido Möbius erforschen die Kraftfelder zwischen zwei musikalischen Extremen. Ihre Musik erklettert schroffe Lärmgebirge oder sucht sich vorsichtig tastend ihren Weg durch zerbrechliche Soundscapes. Sie ist geprägt von Abstraktion, Energie und Hypnose. Mal kraftvoll und wuchtig, dann wieder zärtlich und fragil. Die serbische Sängerin Svetlana Spajic ist fest verwurzelt in der Musiktradition des Balkans. Ihre unverwechselbar eindringliche Stimme ist die perfekte Ergänzung zu den Feedbacks, die Guido Möbius mithilfe von Gitarrenverstärker, Mikrophon und Effekten erzeugt. Flüchtige Klangschlieren und konkrete, körperliche Sounds verbinden sich mit dem Gesang zu dichten Texturen. Diese Klanggewebe sind nie statisch, sondern in ständiger Bewegung. Andi Stechers extrem vielseitiges Schlagzeugspiel funktioniert dabei wie ein Motor. Fiebrig und treibend oder kühl und abstrakt.
Downloads
- Liste der geförderten Projekte bis max. 2000 EUR (2023)
- Liste der 187 geförderten Ensembles und Bands im Rahmen von FEB-III
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2022
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2022
- Liste der geförderten Projekte bis max. 2000 EUR (2022)
- Liste der 351 geförderten Ensembles und Bands im Rahmen von FEB-II
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2021
- Liste der 373 geförderten Ensembles und Bands im Rahmen von FEB-I
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2021
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2021
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2020
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2020
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2020
- Liste der geförderten Projekte bis max. 2000 EUR (2017-2019)
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2019
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2019
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2019
- Liste der geförderten Projekte 3. Förderrunde 2018
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2018
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2018
- Liste der geförderten Projekte 2. Förderrunde 2017
- Liste der geförderten Projekte 1. Förderrunde 2017
Publikation – Musikfonds 2017 – 2019
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Im November 2020 ist im PFAU-Verlag die erste Publikation des Musikfonds erschienen. Sie gewährt Einblick in die ersten 500 Projekte, die durch den Musikfonds seit der ersten Kuratoriumssitzung im Jahr 2017 bis 2019 gefördert wurden. Die veröffentlichten statistischen Zahlen geben Aufschluss über die Verteilung der bisherigen Förderungen auf die verschiedenen Bundesländer und Genres, der Band dokumentiert aber auch in zahlreichen Kurztexten und Fotos eindrucksvoll die Vielfalt und Entwicklung der freien experimentellen Musikszene in Deutschland mit all ihren interdisziplinären und genreübergreifenden Strömungen.
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Die Publikation ist online abrufbar oder als Buch (ISBN: 978-3389727-555-3) beim Musikfonds oder über den PFAU-Verlag erhältlich.