vier Personen sitzen um einen Tisch
©Monika Karczmarczyk

Ziele und Aufgaben

Ziel des Musikfonds ist die Förderung der aktuellen Musik aller Sparten in ihrer Vielfalt und Komplexität.

Der Musikfonds nimmt eine hochambitionierte Musik in den Fokus, die Kunst als Selbstzweck, als existenziell-kreative Notwendigkeit oder Folge unabdingbaren Ausdruckswillens begreift und nicht kommerziell orientiert ist. Mit Strahlkraft und Tiefe ist sie unabhängig, zukunftsbezogen und experimentell, ihrer Zeit voraus und visionär, brisant, kontrovers, provokativ und damit prägend auch für etablierte, wirtschaftlich tragfähige Teile des Musikbetriebs.

Mit seinen Fördermaßnahmen spricht der Musikfonds alle Genres, Schnittmengen, genreübergreifende und interdisziplinäre Ansätze avantgardistischer Musikproduktion an. Dazu zählen u.a. die Sparten Neue Musik und zeitgenössische Moderne; experimenteller Jazz und improvisierte Musik; freie Musik und Echtzeitmusik; elektronische und elektroakustische Musik; experimentelle Pop- und Rockmusik; radikale Strömungen von DJing und Dance Music; Audio-Installationen und Klangkunst.

Der Musikfonds wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Aus der Zuwendung des Bundes werden sowohl die Projektförderung als auch der tägliche Geschäftsbetrieb finanziert.

Entstehung

Auf Anregung der ehemaligen Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, ist der Musikfonds e.V. im September 2016 von sieben Verbänden und Institutionen des Musiklebens in Deutschland gegründet worden.

Der Sitz des Vereins ist Berlin.

Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates, wurde einstimmig zum Vorsitzenden des Musikfonds gewählt. Seine Stellvertreter:innen sind Camille Buscot von der Deutschen Jazzunion und Caroline Scholz von der Ernst von Siemens Musikstiftung.

Evaluierung

Im Jahr 2022 hat der Musikfonds seine Fördertätigkeit und ihre Wirkung durch die Firma Birnkraut Consulting (Hamburg) evaluieren lassen.

Die Ergebnisse sind im Wirkungsbericht nachzulesen (71 Seiten), eine Kurzfassung (7 Seiten) ist als „Executive Summary“ veröffentlicht.

Publikation

Im November 2020 ist im PFAU-Verlag die erste Publikation des Musikfonds erschienen. Sie gewährt Einblick in die ersten 500 Projekte, die durch den Musikfonds seit der ersten Kuratoriumssitzung im Jahr 2017 bis 2019 gefördert wurden. 

Im Juni 2024 folgt die zweite Publikation in der fast 800 geförderte Projekte aus den Jahren 2020 bis 2023 dokumentiert werden. Während der Coronapandemie legte der Musikfonds zwei neue Förderprogramme auf: Im Stipendienprogramm wurden fast 3.300 Stipendien vergeben, im Rahmen der Förderung von Ensembles und Bands wurden über 900 Förderungen gewährt. Dank der Aufstockung der Fördermittel aus dem Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gelang es, die aktuelle Musikszene in Deutschland zu stützen und ihre große künstlerische Bandbreite zu erhalten.

Die veröffentlichten statistischen Zahlen geben Aufschluss über die Verteilung der bisherigen Förderungen auf die verschiedenen Bundesländer und Genres; die Bände dokumentieren aber auch in zahlreichen Kurztexten und Fotos eindrucksvoll die Vielfalt und Entwicklung der freien experimentellen Musikszene in Deutschland mit all ihren interdisziplinären und genreübergreifenden Strömungen.

Die Publikationen sind kostenlos online abrufbar oder als Buch beim Musikfonds oder über den Pfau-Verlag erhältlich.